ausgrabung1

Am Freitag, 14.10.2022 fuhren 8 Schülerinnen der 5WB gemeinsam mit ihrem Naturwissenschaftslehrer Mag. Thomas Scharf nach Tannheim, um bei archäologischen Ausgrabungen zu helfen. Dies war der zweite und praktische Teil des Projektes „Die Menschen in der Steinzeit im Außerfern“. Der theoretische erste Teil fand am 29.4.2022 an der Schule statt.

Der Bericht dazu: https://www.hak-reutte.ac.at/hpschule/index.php/85-news/440-eine-reise-in-die-steinzeit

Der Treffpunkt für die Ausgrabungen war um 8 Uhr in Tannheim. Von dort fuhren wir mit dem Bus zum Vilsalpsee, wo wir dann die Archäologen antrafen. Wir bekamen Werkzeuge und Ausgrabungsmaterial, welches wir in unseren Rucksäcken verstauten. Um halb 9 begannen wir mit dem Aufstieg. Unterhalb der Lachenspitze am Lachensee, in der Nähe der Landsberger Hütte, befand sich unsere Fundstelle. Diese wurde durch die C14 Methode datiert und dadurch konnte festgestellt werden, dass diese menschliche Niederlassung ungefähr 7200-7300 Jahre vor Christus (Mesolithikum = Mittelsteinzeit) entstanden ist. Laut den Archäologen hatten sich die damaligen Menschen dort angesiedelt, wo wir uns auch heute noch niederlassen würden. Besonders Plätze mit Wasserzugang und Schutzmöglichkeiten waren sehr beliebt. Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Gründung von Siedlungen war das notwendige Gesteinsmaterial für die Herstellung ihrer Werkzeuge.

ausgrabung2

Schon nach wenigen Minuten nach der Ankunft hatte Frau Dr. Posch Karoline zwei Silex-Stücke aus Radiolarit gefunden. Direkt am Wanderweg konnten Holzkohlereste durch dunklere Verfärbungen in der Erde festgestellt werden. Diese deuten auf eine damalige Feuerstelle hin. In diesen Holzkohlestellen könnten sich auch heute noch Knochen und Silex-Stücke befinden. Nach einer kurzen Pause wurde zuerst der Schnitt abgesteckt. Alles musste genau dokumentiert und protokolliert werden. Die Fundstelle musste mittels GPS festgelegt und sollte möglichst genau bestimmt werden. Die Erde wurde in mehrere Schichten und Abschnitte unterteilt. Diese Schichten wurden in beschriftete Eimer gefüllt. Daraufhin wurde der Inhalt mit zwei Sieben im Wasser geschlämmt. Ziel war es weitere Silex-Stücke zu finden. Für solche Ausgrabungen braucht es eine Genehmigung des Eigentümers und des Denkmalamts. Des Weiteren wurde die nähere Umgebung auf weitere potenzielle Fundstücke abgesucht und mit einem besonderen GPS-Gerät der genaue Standort vermerkt. In unserem Fall hatten wir uns in zwei Gruppen mit jeweils vier Leuten aufgeteilt. Die erste Gruppe half bei den Ausgrabungen an der Fundstelle, während die andere Gruppe mit einem GPS-Gerät die Gegend nach Fundstücken abgesucht hat. Im Anschluss wurden die Gruppen getauscht. Schlussendlich konnten durch die Ausgrabungen mehrere Radiolarit-Stücke entdeckt werden, welche in der Steinzeit zur Herstellung von Werkzeugen dienten. Der Ausflug war spannend, aufschlussreich und wir hatten eine Menge Spaß.

ausgrabung3

Bericht von: Emily Schmidt und Theresa Bayrhof

HAK, HLW und HTL Reutte, die Schulen der Wirtschaft im Außerfern