Sonntag, 7.Mai - Anreisetag
Nach Wochen voller aufwändiger Planungen, Hoffnung und Vorfreude trafen sich Frau Professor Sarapatka, Herr Professor Martin und 14 Schüler:innen der HAK und HLW Reutte am Sonntag, den 7. Mai um 6 Uhr morgens am Parkplatz des Schulzentrums Reutte, vollgepackt mit Koffern und in verschlafener, aber dennoch glücklicher und freudiger Stimmung. Vor dem Jugendzentrum Smile wartete bereits ein kleiner Bus mit Anhänger auf uns, der uns zum Bahnhof in Ulm bringen sollte. Mithilfe des freundlichen Busfahrers wurden schnell alle Koffer im Anhänger verstaut und schon konnte es losgehen. Die Türen des Buses schlossen sich, der Motor sprang an und die Reifen begannen, sich zu drehen, um uns nach Ulm zu bringen. Die Fahrt nach Ulm wurde von den meisten Reisenden schlafend verbracht, da, aufgrund der frühen Stunde, allgemein Müdigkeit herrschte. So verging die Strecke wie im Flug und um 7:40 Uhr öffneten sich die Türen des Buses wieder und ließen uns aussteigen, denn wir waren in Ulm angekommen. Wir schnappten uns unsere Koffer und marschierten zum Bahnhof, wo wir auch sogleich ankamen.
Von Ulm aus fuhren wir im TGV nach Paris Est, dafür hatten wir eine Reservierung im Wagon 16. Problemlos fanden wir unseren Wagon und unsere Plätze, doch wohin mit den Koffern? Nach ein paar Minuten „Koffer-Chaos“ schafften wir es schließlich, unser gesamtes Gepäck zu verstauen und saßen auf unseren Plätzen, als der Zug um 8:09 Uhr den Bahnhof Ulm verließ.
Auf unserer Zugfahrt herrschte eine ausgezeichnete Stimmung mit viel Lachen und großartigen Gesprächen, außerdem wurde viel Essen geteilt. Jedoch bemerkten wir schon kurz nach dem Start, dass das Beschleunigen des TGVs in den Ohren ein komisches Gefühl erzeugt.
Natürlich gehörte auch ein Besuch des Bord-Bistros zum „TGV-Erlebnis“, so machten sich einige Schüler:innen auf den Weg dorthin, um Getränke und Snacks zu erwerben.
Um 12:39 erreichte unser TGV den Bahnhof Paris Est, von wo aus wir mit der Metro zum Gare Montparnasse weiterfahren mussten. Es standen uns also 13 Stationen in einer völlig überfüllten U-Bahn bevor. Insgesamt wurde unsere Gruppe auf 3 kleinere Gruppen aufgeteilt, die sich jeweils in eine andere, sehr bevölkerte Metrogarnitur quetschten.
Letztendlich kamen alle doch wohlauf und erleichtert an der Station an, aber schon stellte sich uns die nächste Herausforderung: Treppen!
Auf unserem Weg zu unserem Gleis im riesigen Bahnhof Montparnasse in Paris, mussten wir vollgepackt viele Treppen auf- und absteigen und betrieben dabei wohl ein anstrengenderes Workout, als in mancher Sportstunde. Endlich standen wir vor unserem Gleis und hatten sogar noch kurz Zeit, um uns mit Wasser, Kaffee und „richtigen“, französisches Macarons für die Weiterfahrt einzudecken.
Von 14:02 bis 16:31 Uhr saßen wir wieder im TGV, diesmal nach Bordeaux. Auf die Fensterscheiben des Zugs prasselte heftiger Regen, während die für uns ungewöhnlich flache Landschaft an uns vorbeizog, doch im Inneren des Zuges herrschte ausgezeichnete Stimmung und es wurde sogar für die Schule gearbeitet, da nämlich in der folgenden Woche eine Teilnahme am „Junior-Company-Wettbewerb“ bevorstand.
Am Bahnhof in Bordeaux hatten die Schüler:innen eine Stunde freien Aufenthalt, der größtenteils für kulinarische Zwecke genutzt wurde: veganes Schokomousse, Snacks und Wasser, aber sogar ein richtiger Restaurantbesuch war für manche Schüler:innen dabei.
Um 17:52 stiegen wir schließlich am Bahnsteig 9 in den Regionalzug Richtung Nantes ein, der uns nach Saintes, an unseren Zielort, bringen sollte. Die Zugfahrt verging unter regen Gesprächen sehr schnell.
Um 19:23 erreichten wir den Bahnhof der Stadt Saintes, in der wir die nächste Woche verbringen sollten. Erschöpft von der langen Reise, aber überglücklich und voller Vorfreude darauf, unsere Austauschpartner:innen endlich persönlich kennenzulernen, stiegen wir aus dem Zug aus und wurden auch schon direkt am Bahnhof von unseren Gastfamilien begrüßt, bei denen wir eine unvergessliche, traumhafte Woche verbringen würden.
Dana, Carina, Sofie
Montag, 8. Mai – Familientag
Nach einer erholsamen Nacht und einem freundlichen Empfang in unseren Gastfamilien, verbrachten wir den Montag in unseren Gastfamilien, da der 8. Mai in Frankreich ein Feiertag ist. Die meisten Familien unternahmen mit den Schüler:innen Ausflüge. Ich bin am Montag um ca. 10 Uhr aufgestanden und hab mich bereit gemacht, um an den Strand zu fahren. Wir fuhren ca. eine halbe Stunde mit dem Auto zum „Plage de Nonnes“ in Meschers-sur-Gironde. Meine Austauschpartnerin wollte viel über mein Leben in Österreich wissen, also plauderten wir über meine Schule, meine Familie, meine Freunde und über dies und das. Danach machten wir ein Picknick und genossen in der warmen Sonne den Ausblick aufs Meer.
Der nächste Stopp war das kleine, aber alte Dorf Talmont-sur-Gironde. Die Gassen waren mit schönen Blumen geschmückt und auch die Leute waren freundlich. Überall duftete es nach warmen Süßspeisen und Sommer. In der Bucht standen kleine Segelboote, die genau zur Atmosphäre passten. Wir hatten viel Zeit zum Reden und um uns besser kennenzulernen.
Zum Abschluss fuhren wir noch nach Royan. Zuerst machten wir einen kleinen Spaziergang in der Nähe des Strandes und dann gingen wir noch in ein Café, um eine kleine Pause zu machen. Danach schlenderten wir durch eine Einkaufsstraße wieder zurück zum Strand und dann zum Auto. Als ich dachte, dass wir nach Hause fahren, brachte mich meine Gastfamilie an einen noch schöneren Ort am Meer. Als wir hin spazierten konnte ich meinen Augen fast nicht trauen. Es war eine kleine Bucht und es war ruhig und entspannend. Wir waren fast die einzigen Menschen dort und es war schön den Wellen zu zuhören.
Langsam wurde es aber spät und wir fuhren zurück. Zu Hause angekommen, aßen wir noch zu Abend und redeten über den Tag. Danach ging ich ins Bett und war glücklich, meinen ersten Tag in Frankreich so verbracht zu haben.
Angela
Dienstag, 9. Mai - Une journée à Bordeaux
Am Dienstag trafen wir uns alle gemeinsam um 8 Uhr beim Bahnhof in Saintes. Manche Schüler:innen wurden direkt von ihren Gasteltern dort hingebracht, andere trafen sich zuerst beim Lycée Bellevue, um dann gemeinsam mit Frau Lelièvre, der Deutschlehrerin der Franzosen, zum Bahnhof zu kommen. Als dann die gesamte Gruppe komplett war, wartete eine ca. eineinhalbstündige Zugfahrt nach Bordeaux auf uns. Natürlich wurde uns auch hier nicht langweilig. In Bordeaux angekommen, ging es zunächst mit der Straßenbahn und anschließend mit dem Bus weiter zur Kunstaustellung „Bassins de Lumières“. Während unserer Fahrt dorthin, wurde uns klar, wie ganz gewöhnlicher Alltag in einer Großstadt aussieht und wie komplex die Nutzung von Verkehrsmitteln sein kann.
Von außen sah das Museum nicht wie ein typisches Museum aus, es handelt sich hierbei nämlich um eine U-Boot- Basis, die im 2. Weltkrieg von der deutschen Besatzung für die Unterbringung von U-Booten gebaut wurde. In dem fast 20 m hohen Bunker, der aus Betonwänden besteht, finden wechselnde, moderne Kunstaustellungen aber auch Shows und Konzerte statt. Für uns stand eine Ausstellung zu den berühmten Künstlern Dalì und Gaudì auf dem Programm. Es handelt sich hier wie oben schon erklärt nicht um eine gewöhnliche Ausstellung. Die Kunstwerke und Bilder werden nämlich durch mehreren Videoprojektoren digital auf den Wänden des Bunkers dargestellt. Zusätzlich gibt es immer wieder auch Informationen zu den Werken und den Künstlern. Die Atmosphäre, welche durch die dunklen und kalten Betonwänden und dem Wasser gegeben ist, ist nicht zu vergleichen mit der in anderen Museen. Vor allem waren wir davon begeistert, dass die U-Boot Basis sinnvoll genutzt werden kann.
Anschließend bekamen wir im Stadtzentrum von Bordeaux Zeit zur freien Verfügung. Wir schlossen uns zu mehreren kleinen Gruppen zusammen und gingen gemeinsam was essen und shoppen durfte natürlich auch nicht fehlen. Nach unserer eigenen Erkundung von Bordeaux trafen wir uns wieder gemeinsam und gingen zu Fuß zurück zum Bahnhof. Diesen gestalteten wir mit den unterschiedlichsten Gesangseinheiten, gewiss nur mit typischen österreichischen Hits. =) Angekommen am Bahnhof – machten wir uns wieder auf den Weg nachhause zu unseren Gastfamilien.
Der Tag in Bordeaux war wieder eine komplett neue Erfahrung für uns „Landmenschen“, da wir die Größe der Stadt und die vielen Menschen natürlich nicht gewohnt sind. Es war sehr spannend und aufregend zu sehen, wie unterschiedlich der Alltag der Bewohner, zu unserm ist. Die Ausstellung war nicht nur interessant für Kunstbegeisterte, sondern auch für Jene die ihr Interesse für Kunst noch nicht entdecken konnten, da das Museum im Ganzen einfach einmal etwas anderes und Sehenswertes war.
Magdalena, Leonie, Victoria, Larissa
Mittwoch, 10. Mai - Theaterworkshop
Am Mittwochmorgen sind wir in der Früh um 6 Uhr aufgestanden und haben uns nach einem nährreichen Frühstück mit dem Schulbus auf den Weg zur Schule gemacht. Um diesen benutzen zu dürfen, haben wir von unseren Austauschpartnerinnen ein Busticket bekommen, das sie vor unserer Ankunft in Frankreich für uns besorgt haben. Allein beim Busfahren machen die Franzosen schon einiges anders als wir in Österreich und das hat uns sehr erstaunt: Sie müssen ihr Busticket immer vorne beim Einsteigen abscannen lassen, anstatt es einfach nur wie wir, dem Busfahrer vorzuzeigen. Als wir aus dem Bus ausgestiegen sind, waren wir in Saintes, aber noch lange nicht bei der Schule. Wir mussten an einer großen Haltestelle, wo schon mehrere Busse standen, aussteigen und auf einen weiteren Bus warten, der uns dann direkt zur Schule fuhr.
Nach dieser etwas anderen Busfahrt, als wir sie kennen, spazierten wir gemeinsam zum Schulhof und warteten auf die anderen. Als wir dann komplett waren, gingen wir zu einem Raum, der mitten auf dem Schulhof stand und nicht an die Schule gebaut wurde. Zusammen mit den Austauschpartnerinnen und den Lehrern, warteten wir auf einen französischen Tanzlehrer, der diesen Workshop leitete. Er brachte uns eine große Choreografie bei, in der viele unterschiedliche Arten von Tanz enthalten waren.
Zum Beispiel mussten wir aufeinander in verschiedenen Geschwindigkeiten zulaufen und als wir vor einer Person standen, uns von ihr wegbewegen wie zwei gleiche Magneten. Danach haben wir uns mit unseren Austauschpartnerinnen zusammen eine kleine Choreografie ausdenken müssen, die daraus bestehen soll, dass man durchgehend miteinander in Berührung bleibt. Oder wir sollten das Gegenteil tun, und zwar, die ganze Zeit mit unserem Austauschpartner in Bewegung bleiben, jedoch ohne uns zu berühren. Außerdem haben wir Österreicher und die Franzosen jeweils ein kurzes pantomimisches Theaterstück aufführen müssen, indem wir zeigen mussten, was unser Land ausmacht.
Nach diesem spannenden Vormittag, indem wir einiges dazugelernt haben, war der Tag aber noch lange nicht vorbei.
Daraufhin ging es Richtung Stadtzentrum. Wir hatten alle großen Hunger und waren auf der Suche nach einem Restaurant. Auf dem Weg dorthin, sahen wir viele schöne Gebäude wie zum Beispiel die Cathédrale Saint-Pierre. Sofort wussten wir, dass wir später zurückkommen mussten, um diese noch mehr zu bewundern.
Nach kurzem Suchen fanden wir dann ein Restaurant. Wir aßen draußen und die warme Sonne strahlte auf unsere Haut. Als die Kellnerin nach dem Annehmen unserer Bestellungen wieder kam, waren wir leicht verwundert. Sie hatte eine Schüssel Brot und eine Flasche Wasser in der Hand. Dies kannten wir nicht von den Restaurants in Österreich. Gestärkt ging es dann auf die Suche nach Souvenirs und Geschenken. Jedes Geschäft hatte einen ästhetischen Touch und aufgrund dessen, mussten wir in fast jedes Geschäft hineingehen, auch wenn es nicht das hatte, was wir suchten.
Danach zeigten uns unsere Austauschpartner:innen das alte Krankenhaus von Saintes und wir hatten einen perfekten Blick auf die ganze Stadt. Beim Rückweg besichtigten wir noch die Cathédrale Saint-Pierre von innen. Während wir uns Gedanken machten, was wir als nächstes tun sollten, kam uns die brillante Idee, noch ein Dessert zu vernaschen. Also war unser nächster Halt eine Pâtisserie, wo wir uns mit kulinarischen Genüssen ausstatteten.
Endstation war der Fluss Charente. Dort angekommen, erwartete uns Einheiten der französischen Luftwaffe und des Militärs, mit denen wir dann auch noch ein Gespräch führten. Wir schauten uns noch den Arc de Germanicus, den Germanikusbogen, an. Schließlich ließen wir einen langen Tag auf einer Bank neben der Charente ausklingen und genossen die Aussicht und das warme Wetter. Wir beobachteten die vorbeikommenden Schiffe und Boote auf der Charente.
Laura, Angela
Donnerstag, 11. Mai – Unterrichtsbesuch / Kanufahren
Am Donnerstag trafen wir uns um 8:00 Uhr bei der Schule. An diesem Tag gab es zwei Gruppen: Eine Gruppe ging am Vormittag Kanu fahren und hatte am Nachmittag Unterricht. Die andere Gruppe hatte am Vormittag Unterricht und ging am Nachmittag Kanu fahren.
Wir gingen zu Fuß zum Kanuclub von Saintes. Beim Fluss angekommen, warteten die Leute vom Kanuverleih schon auf uns. Die meisten von uns bekamen gemeinsam mit ihrem Austauschpartner ein Zweier-Kanu. Wir fuhren eine gute Stunde gemeinsam auf der Charente und hatten die Gelegenheit, Saintes aus einer anderen Perspektive zu erkunden. Es war sehr cool und witzig, obwohl wir etwas nass geworden sind. Aber nachdem wir alle Wechselkleidung dabeihatten, war das kein Problem. Einige Schüler:innen nützten die Gelegenheit gleich noch für ein erfrischendes Bad in der Charente.
Mittags waren wir alle im Lycée Bellevue, wo wir gemeinsam mit unseren Austauschpartner:innen in der Kantine zu Mittag aßen. Das Essen war gar nicht so schlecht wie wir uns davor gedacht haben.
Für den Unterricht mussten wir uns aufteilen, da die Franzosen nicht alle gemeinsam Unterricht haben. Wir hatten die Gelegenheit u.a. französischen Unterricht in Chemie, Griechisch, Englisch, Geschichte und Französisch zu besuchen. Es war sehr interessant. Im Französischunterricht haben wir über Romane geredet und manche Schüler:innen haben auch Referate gehalten. Der Literaturunterricht war sprachlich etwas schwierig zu verstehen, aber dem Geschichtsunterricht konnten wir gut folgen.
Miriam, Sandra
Freitag, 12. Mai 2023 – Exkursion an die Atlantikküste / Strandsegeln
Treffpunkt war erneut die Schule, das Lycée Bellevue. Der Morgen begann mit einer Überraschung. Unser Klassenvorstand, Herr Prof. Ingo Martin hatte heute nämlich Geburtstag. Im Theaterraum bereiteten wir eifrig alles vor. Von Kuchen bis hin zu Partyhüten, wir hatten an alles gedacht. Die Überraschung war gelungen, und Herrn Prof. Martin wurde ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Nun konnte der Tag so richtig starten. Leider begleiteten unsere Austauschpartner uns nicht bei diesem Ausflug, also machten wir uns allein mit unseren Lehrern auf den Weg. Mit dem Bus fuhren wir nach Royan, einer Stadt direkt an der Atlantikküste.
Als erstes hatten wir mit Frau Lelièvre, die Deutschlehrerin der Franzosen, eine Stadtführung durch Royan. Wir schlenderten durch die Straßen, vorbei an wenigen alten und vielen neuen Gebäuden, da Royan am Ende des Zweiten Weltkriegs fast vollkommen zerstört wurde. Unsere Stadtführung endete bei der großen Markthalle von Royan, die ein Betondach in Form einer Muschelschale hat. Die Markthalle hatte allerlei Läden zu bieten, von Schmuck bis hin zu sehr intensiv duftenden Meeresfrüchten konnte man dort alles finden. Schließlich durften wir auch selbstständig für einige Zeit die Geschäfte erkunden. Diese Gelegenheit nutzten wir natürlich sofort und kauften Souvenirs für unsere Liebsten ein. Im Anschluss besichtigten wir gemeinsam die Kirche „Notre-Dame“. Nach der Zerstörung durch den Krieg, wurde sie 1955-1958 vom Architekten, Guillaume Gillet neu designend und wiederaufgebaut. Von weitem hatte sie die Form eines riesigen Schiffes und von nahem raubte sie einem den Atem. Nicht nur wegen ihrer enormen Größe, auch die wunderschöne Innenarchitektur machte sie mehr als sehenswert.
Jetzt aber schnell ans Meer. Mit den Bussen machten wir uns auf den Weg zu einem nahegelegenen Strand. Dort machten wir alle zusammen ein riesiges Picknick. Wir hörten Musik, alberten am Strand herum, und machten allerlei interessante Entdeckungen. Am liebsten hätten wir den ganzen Tag dort verbracht.
Aber unser nächstes Abenteuer stand schon bevor. Strandsegeln, was das sein soll? Das wussten wir auch nicht genau. Uns wurden Helme gegeben und nach einer kurzen Einführung des Segellehrers, die wir natürlich alle bestens verstanden, ging es schon los. Wir setzten uns in eine Art Kiste mit Rädern, gelenkt wurde mit den Füßen und angetrieben wurden wir vom Wind. Ein Zug am Seil, das Segel wurde gespannt, und wir sausten über den Strand. Anfangs holprig, aber nach ein wenig Übung flitzten wir wie Profis umher. Nicht nur die Arme schmerzten uns danach, auch die Gesichter taten uns von all dem Lachen schon weh.
Die Zeit verging wie im Flug und schon war es wieder an der Zeit mit den Bussen zur Schule zurück zu fahren. Und so ging der letzte Tag unseres Schüleraustausches zu Ende. Eine Woche die wahrscheinlich keiner von uns so schnell vergessen wird.
Sophie, Hannah, Volkan
Samstag, 13. Mai - Heimreise
Viel zu schnell war die Woche vergangen, voller wunderschöner, aufregender Erlebnisse, in der wir neue Freund:innen gewonnen und unseren Klassenzusammenhalt gestärkt hatten. Nun aber trudelten am Samstag, den 13. Mai 2023, um 8 Uhr morgens am Bahnhof in Saintes immer mehr Schüler:innen mitsamt ihren Gasfamilien ein, denn es war die Zeit gekommen, um Abschied zu nehmen. Das konnte man auch den teilweise sehr betrübten Mienen entnehmen, die aber beim Gedanken am Besuch der französischen Schüler:innen im Herbst dieses Jahres etwas aufhellten. Bald schon waren fast alle versammelt und begaben sich auf den Bahnsteig.
Nach dem langen, schwerfälligen Abschied von den Gastfamilien, bei dem auch nochmal über all die schönen Erlebnisse der letzten Tage nachgedacht wurde, stiegen wir schließlich in den Regionalzug nach Bordeaux ein, der um 8:21 Uhr abfuhr.
Der kurze Aufenthalt im Bahnhof von Bordeaux wurde, wie auch schon bei der Anreise, dafür verwendet, Snacks für die weitere Reise und auch Geschenke (z. B. Macarons) zu erwerben.
Am Bahnsteig 4 fuhr um 10:55 Uhr der TGV nach Paris ab. Die Fahrt verlief reibungslos und glücklicherweise war die Metro nicht so überfüllt, wie bei der Anreise. Nach einem kurzen Fußmarsch von der Metrostation zum Gare de Lyon konnten wir nach einigen Minuten Pause gleich in den TGV nach Basel einsteigen. Die dreistündige Fahrt von Paris nach Basel verging wie im Flug. Kurz vor der Ankunft in der Schweiz schalteten alle an ihren Handys die mobilen Daten aus, um hohe Kosten zu vermeiden.
Am Bahnhof in Basel angekommen erfolgte der Ausstieg diesmal ganz gemütlich und ruhig, da wir ausreichend Zeit für den Umstieg hatten. Wir stiegen aus, ärgerten uns am Bahnhof darüber, dass es kein freies WLAN gab, dafür aber viele Treppen von uns mit unserem Gepäck auf- und abgestiegen werden mussten. Schließlich fuhr aber unser Zug ein und wir freuten uns beinahe kindisch darüber, dass dieser mit Drachen lackiert war. Der „Drachenzug“, der uns von 18:06 bis 19:00 Uhr von Basel nach Zürich brachte, verfügte ebenfalls über kein freies WLAN, wodurch die Schüler:innen statt zu ihren Handys zu Büchern und Brettspielen griffen. Manche besuchten auch die Kinderspielecke, in der es sogar eine Rutsche gab!
In Zürich stiegen wir in unseren Zug nach Bregenz um. Abermals verfügten wir für den Großteil der Zugfahrt über keinerlei Internet, wodurch die Kreativität der Schüler:innen durchaus angeregt wurde.
Bei unserer Ankunft in Bregenz um 21 Uhr mussten wir uns noch ein letztes Mal dem Treppensteigen mit Gepäck stellen, danach wartete der Feuerstein-Bus auf uns vor den Türen des Bahnhofs. Die Fahrt zurück nach Reutte verlief reibungslos und endete um 22:45 wieder am Parkplatz des Schulzentrums, wo die Schüler:innen abgeholt wurden und sich die Gruppe voneinander verabschiedete.
Was für eine schöne, abenteuerliche Heimreise als Abschluss für eine wundervolle, lehrreiche und herzerwärmende Woche, die uns allen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird!
Dana, Carina, Sofie